Da es immer wieder gleich bzw. sehr ähnliche Fragen an uns gibt, geben wir ihr einmal auf so manche Antworten. Falls jemand Antworten haben möchte, welche mehr ins Detail gehen schreibt uns einfach ein E-Mail und wir werden euch die Fragen so gut und genau wie nur möglich beantworten. Wir werden diese Frageliste natürlich immer wieder bei Bedarf erweitern, um so viele Fragen wir nur möglich beantworten zu können.
Sind die IWW eine Gewerkschaft nur für FabrikarbeiterInnen?
Nach unserem Verständnis ist jeder Mensch ein „Industrial Worker“, der seinen Lebensunterhalt durch körperliche oder geistige Arbeit, egal ob am Stahlofen, im Krankenhaus, in der Tourismusbranche, als LehrerInnen oder Bankangestellte, verdient. Die IWW sind eine internationale Gewerkschaft die nicht an politische Parteien gebunden ist und alle ArbeiterInnen in einer einzigen, starken Gewerkschaft organisieren will.
Als eine der ersten Gewerkschaften haben die IWW ImmigrantInnen, Frauen oder ungelernte ArbeiterInnen in ihren Reihen organisiert und auch heute finden sich ArbeiterInnen und Arbeitslose, „Hausfrauen/-männer“, SchülerInnen, Studierende, Gefangene, „SchwarzarbeiterInnen“ und (Schein-)Selbstständige in der IWW.
Wer braucht heute noch Gewerkschaften?
Mit längeren Arbeitszeiten, steigender Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und immer mehr arbeitsbedingten Krankheiten und Unfällen werden kämpferische Gewerkschaften immer wichtiger! Der herrschende Arbeitskult lässt uns für die Arbeit leben anstatt für das Leben zu arbeiten während sich die Bedingungen für die ArbeiterInnen weiterhin verschlechtern.
Die damit einhergehende Verschlechterung der Lebensqualität fordert von uns eine Rückbesinnung auf die klassischen Traditionen der ArbeiterInnenbewegung und das Engagement zur Selbstorganisierung internationaler, basisdemokratischer Gewerkschaftsarbeit.
Können die IWW Löhne und Arbeitsbedingungen an meinem Arbeitsplatz verbessern?
Das hängt ganz von Dir ab, da die IWW kein universelles Patentrezept besitzt, Arbeitskämpfe für Dich zu gewinnen. Sollten Du und Deine KollegInnen jedoch Interesse haben, euch an eurem Arbeitsplatz zu organisieren um eure Interessen zu vertreten, könnt Ihr Euch jederzeit auf die volle Unterstützung aller IWW-Mitglieder verlassen. Durch die gemeinsame Organisation in einer Gewerkschaft wie der IWW habt Ihr weit mehr Chancen Eure Interessen vor dem Boss zu vertreten.
Die IWW haben jedoch keinen Gewerkschaftsvorstand der Euch sagt was Ihr zu tun habt, sondern bieten Euch auf der Basis von Freundschaft und Solidarität Ratschläge und Unterstützung von Mitgliedern mit langjähriger Erfahrung im täglichen Arbeitskampf, sowie aktuelle Informationen zu Euren Rechten im Betrieb.
Wie stehen die IWW zu den bekannten Gewerkschaften?
Die zur Zeit großen Gewerkschaften haben seit jeher Hand in Hand mit den ArbeitgeberInnen gearbeitet. Ihr durch die Sozialpartnerschaft geprägtes Handeln beschränkt sich stets auf eine Einigung mit den Bossen ohne das Abhängigkeitsverhältnis der ArbeiterInnen in Frage zu stellen. Radikale Arbeitskämpfe werden zu Gunsten des Standorts im Keim erstickt ohne die globalen Zusammenhänge des Kapitalismus zu benennen.
Diese Gewerkschaften organisieren ihre Mitglieder getrennt durch nationale Grenzen, Berufe und Ausbildungen wohingegen die IWW für eine große Gewerkschaft („One Big Union“) aller ArbeiterInnen steht. So sollten zum Beispiel KrankenpflegerInnen in ihrem Arbeitskampf auf die Unterstützung der ÄrztInnen, PharmazeutInnen, Verwaltungsangestellte und sonstigen Beschäftigten des gleichen Krankenhauses zählen können!
Haben die IWW Verbindungen zu politischen Parteien?
Die IWW sind eine Gewerkschaft und keine Partei! Soziale Gerechtigkeit kann nur durch wirtschaftliche und soziale Kämpfe errungen werden.
Die vielen Versuche „linker“ Parteien die IWW zu unterwandern und nach ihren Zielen auszurichten wurden in der Vergangenheit stets abgewehrt, um eine sektiererische Spaltung der Gewerkschaft zu verhindern.
Dennoch sind viele Mitglieder der IWW in politischen Parteien und Bewegungen aktiv so wie auch viele Gründungsmitglieder der IWW sich aktiv in der sozialistischen Politik beteiligt haben. Zudem gibt es viele anarchistische Mitglieder, sowie Gewerkschafter die sich keiner politischen Strömung zurechnen wollen. Alleine das Engagement zur Abschaffung von Kapitalismus und Lohnarbeit machen uns zu einer „linken“ Organisation ohne diese Bezeichnung bewusst zu wählen.
Wie stehen die IWW zum Staat?
Staaten haben sich immer als Verbündete der Arbeitgeber und Kapitalisten erwiesen weshalb wir die Abschaffung der Lohnarbeit nicht der Legislativen überlassen werden!
Die IWW stehen jedoch nicht allein für die Abschaffung des Staates ein, da dieser nach unserem Verständnis in der Wirtschaft kaum eine Rolle spielt. Wirtschaftliche Prozesse sollten alleine in den Händen der ArbeiterInnen liegen die an eben jenen Prozessen beteiligt sind und die tragende Rolle spielen.
Welches Ziel verfolgen die IWW?
Unser Ziel ist wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit in der alle Arbeitsplätze von den Leuten organisiert werden die an ihnen arbeiten müssen. Nie wieder wollen wir unser Leben in die Hände von Bossen und AktionärInnen legen die ausschließlich an ihrem eigenen Profit interessiert sind.
Das heißt nicht, dass sich die IWW für die Organisation wirtschaftlicher Prozesse verantwortlich zeigt, sondern unsere Methoden, Taktiken und Organisation die Mittel zur Wiedergewinnung der Produktionsgüter sind.
Eine basisdemokratisch organisierte Wirtschaft führt automatisch zu einer gerechteren Verteilung des Wohlstands, sodass die Tage des Reichtums einiger Weniger zu Lasten der Mehrheit gezählt sein werden.
Was sind direkte Aktionen?
Das beste Druckmittel der ArbeiterInnenbewegung waren schon immer direkte Aktionen. Wir IWW Mitglieder glauben nicht an den Erfolg von Verhandlungen über Dritte, sondern üben dort Druck aus wo wir ihn selbst kontrollieren können sei es durch Betriebsbesetzungen, Blockaden, langsames Arbeiten oder Dienst nach Vorschrift.
Anstatt jedoch unsere Energie in langwierige Streiks zu investieren bevorzugen wir schnelle und effektivere Methoden die uns nicht die Verhandlungsweisen der Arbeitgeber aufzwingen und so zum Scheitern verurteilt sind. Direkte Aktionen sollten den Arbeitgeber hart treffen und das Risiko für die Arbeiter möglichst gering halten.
Viele überholte Methoden des Arbeitskampfes haben die Gewerkschaften von Niederlage zu Niederlage geführt, weshalb wir uns ohne Anspruch auf das Patentrezept neue Wege suchen um unseren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen und so die Chance des Erfolgs zu erhöhen.
Was ist ein Generalstreik?
Bei einem Generalstreik legen alle Arbeiter jeglicher Berufe ihre Arbeit nieder. Auch wenn ein Generalstreik von kurzer Dauer und begrenzten Möglichkeiten geprägt ist, so hat er jedoch einen symbolischen Wert: In der Wirtschaft läuft nichts ohne Kooperation der ArbeiterInnen.
Wir zielen auf einen Generalstreik ab bei dem alle ArbeiterInnen der Welt die Kontrolle über ihre Arbeitsplätze erlangen um durch die Reorganisierung der Wirtschaft wieder für Ihre Bedürfnisse statt für die der ArbeitgeberInnen zu arbeiten.
Dies erfordert jedoch eine gebildete und gut organisierte ArbeiterInnenklasse was wiederum zu den Zielen der IWW gehört.
Frauen in der IWW?
Seit Gründung sind bis heute selbstverständlich auch Frauen aktiv bei den IWW. Elizabeth Gurley Finn, eine der bekanntesten Frauen der IWW sagte einst:“ Die IWW wurden beschuldigt Frauen an die Front zu schicken. Dies stimmt jedoch nicht, sie wurden nur nie zurückgehalten, weshalb sie natürlich an die Front gegangen sind.“
Arbeiten die aus traditioneller Sicht stets von Frauen verrichtet wurden, fanden oft bei den großen Gewerkschaften oft keine Anerkennung. Auch Frauen, die sich als Hausfrau verstehen oder mit der Erziehung Ihrer Kinder ausgelastet sind, sind stets bei den IWW willkommen um für sich bessere Bedingungen zu erkämpfen.
Wie stehen die IWW zum Krieg?
Jeder Krieg hat Gewinner und Verlierer, die aber nicht auf Seiten der Staaten zu finden sind. Die Herrschende Klasse macht ihren dreckigen Profit während die ArbeiterInnen Ihren Blutzoll an der Front bezahlen.
Die Solidarität zwischen ArbeiterInnen kennt keine Staatsgrenzen, sondern nur den gemeinsamen Klassenfeind. Der einfachste Weg Staatskriege zu stoppen ist sich nicht an ihnen zu beteiligen und die Arbeiter in Rüstungsindustrie und Armee über die Ziele der IWW und somit die Interessen der ArbeiterInnen an sich aufzuklären.
Wie stehen die IWW zu umweltpolitischen Interessen?
In einer kapitalistischen Gesellschaft steht der Profit über Mensch und Tier. Die Zerstörung der Regenwälder, Ölteppiche oder saurer Regen sind nur ein paar Beispiele für die Gefahren, die durch staatliche Regulationen oder öffentliches Aufschreien zwar verlangsamt, jedoch nicht gestoppt werden können.
Die ArbeiterInnen in den Umwelt verschmutzenden Industrien haben es selbst in der Hand der Zerstörung des Planeten entgegenzutreten und ihre Arbeit Sozial- und Umweltverträglich zu gestalten.
Klassenkampf?
Was Seid ihr? Hoffnungslos romantisch oder komplett altmodisch? Eine Antwort auf eine – zu Recht – häufig gestellte Frage an die Wobblies.
Zugegeben: Wer heutzutage wieder von Klassenkampf redet macht sich verdächtig. Der Begriff ist in Verruf geraten durch die K-Gruppen und ML-Parteien der 70er Jahre, die ihn ausgelutscht haben wie ein altes Hustenbonbon. Klassenkampf, das war für diese Strategen meist die Umsetzung der eigenen Parteilinie durch die aufgeklärten „Massen“, die eines Tages natürlich unweigerlich zur Revolution führen müsste. Dieses mechanische und die ArbeiterInnen entmündigende Verständnis ist übrigens keine alleinige Verirrung der 68er, sondern bereits seit den 1920er Jahren in den Kommunistischen Parteien zu beobachten, die sich an den Lehren Lenins, Trotzkis und Stalins orientierten. Es durchzog auch den DDR-Sozialismus und andere Staaten, wo der Klassenkampf per Definition abgeschafft wurde. Was natürlich Blödsinn war.
Der Begriff des Klassenkampfes ist beinahe so alt wie das Modell der industriellen Produktion selbst, das sich seit der Einführung der Dampfmaschine in Kombination mit mechanisierten, arbeitsteiligen Manufakturen ab 1830 in verschiedenen Etappen auf der Welt durchsetzte.
Der Klassenkampf existiert, weil das Verhältnis von Kapital und Arbeit kein stabiles, fest gefügtes ist. Klassenkampf existiert nicht, weil die Arbeiter so unheimlich revolutionär wären und beseelt vom Fortschreiten des Sozialismus. Dem Klassenkampf sind die ArbeiterInnen unweigerlich ausgesetzt, ob sie wollen oder nicht. Wenn sie ihn nicht annehmen, sich ihm nicht (in welcher Form auch immer) stellen, verschlechtern sich ihre Lebensbedingungen. Seit den 1980er Jahren wird der Klassenkampf von oben massiv verstärkt. Der schärfste Angriff in den vergangenen 30 Jahren erfolgte in Deutschland unter der Regierung Schröder/Clement/Müntefering (SPD). Stichworte: Hartz IV, Rentenreform, Gesundheitsreform.
Im Kern geht es der herrschenden Klasse dabei stets um folgendes Ziel: die Rendite für das eingesetzte Kapital zu steigern. Am Arbeitsplatz heißt das: Steigerung der Produktivität. Das kann geschehen durch Senkung der Löhne. Durch Verlängerung der Arbeitszeiten. Durch Intensivierung der Arbeit (mehr Stress, mehr Aufgaben zu erledigen, mehr Output), durch Einführung neuer Maschinen, Methoden und Verfahren. Außerhalb der Arbeitswelt ist die herrschende Klasse stets bemüht, uns das verdiente Geld, wieder vollständig aus der Tasche zu ziehen. Bestes Beispiel: die ständig steigenden Mieten. Oder auch Senkung der Sozialleistungen, Einführung der privaten Rentenversicherung, Erhöhung der Mehrwertsteuer….
Wieso schließt ihr euch ausgerechnet einer us-amerikanischen Gewerkschaft an?
Eine Antwort auf eine oft gestellte Frage an die IWW im deutschsprachigen Raum:
Irgendwo muss alles einmal beginnen. Bei der IWW war´s in den USA, genauer gesagt am 27. Juni 1905 in Chicago. Und wie es dort begann!
Doch kaum jemand organisiert sich heute wie damals in der IWW, weil es eine “amerikanische” Gewerkschaft ist. Die IWW ist seit je her in der Welt zu Hause. Es gab Wobblies, die selbst vor Gericht noch als Staatsangehörigkeit “die Welt” an gaben. IWW heißt schließlich “Industrial Workes of the World” – ArbeiterInnen der Welt und nicht ArbeiterInnen der USA.
Sich weltweit zu organisieren gewinnt im Zuge zunehmender Globalisierung selbstredend immer größere Wichtigkeit. Konzerne agieren weltweit und dem kann nur weltweit etwas entgegen gesetzt werden. Daher: One Big Union – Eine Gewerkschaft für alle ArbeiterInnen der Welt.
IWW wurde von vielen “Ausländern” getragen
Tatsächlich wurden die Wobblies in großem Maße von EinwanderInnen getragen, die sich von den angestammten und angelsächsisch geprägten Gewerkschaften in den USA nicht repräsentiert sahen. Die alteingesessenen Gewerkschaften des Dachverbands American Federation of Labour (AFL) betrachteten die neuankommenden Proleten, die ab etwa 1865 infolge massiver Industrialisierung in die USA strömten, als Lohndrücker, die unorganisierbar seien und die für ihre Armut, ihre fehlenden Englischkenntnisse und ihren traditionellen (unamerikanischen) Lebensstil verachtet wurden. (Kommt uns das im Jahre 2007 nicht auch in Europa immer noch bekannt vor?)
So hatte die IWW in den USA einen starken Rückhalt bei OsteuropäerInnen – darunter viele mit jüdischer Herkunft, bei ItalienerInnen, MexikanerInnen, AsiatInnen und Finnen: Die einzige Tageszeitung in der IWW-Geschichte, Industrialisti, erschien von 1918 bis in die 1920er Jahre im US-Bundesstaat Minnesota mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren in finnischer Sprache.
Auch viele Deutsche wurden IWW-Mitglieder, der bekannteste war William E. Trautmann, Sekretär des Gründungskongresses der IWW und langjähriger Organisator. Wie viele engagierte ArbeiterInnen wurde er 1890 im Zuge der Sozialistenverfolgung, die 1871 unter Bismarck begonnen hatte, als „gefährlicher Radikaler“ aus Deutschland vertrieben.
Ein zweiter bekannter deutscher Wobbly war der Rätekommunist Paul Mattick, der in der Weimarer Zeit Mitglied der „Allgemeinen Arbeiter Unionen“ war und 1926 in die USA auswanderte, weil er in Deutschland – aufgrund der wirtschaftlichen Lage und aufgrund seiner Organisastionstätigkeit – keine Arbeit mehr fand. In Chicago war er bis in die 1930er Jahre aktives Mitglied der IWW.
Organisierung ohne Unterschied nach Hautfarbe und Herkunft
Die Rassentrennung wurde in den USA erst in den 1960er Jahren abgeschafft. Die IWW war im Gegensatz dazu eine der ganz wenigen Organisationen, in der von Beginn an Menschen aller Hautfarben gleichberechtigt teilhaben durften. Prominentester Afro-Amerikaner der IWW war der Hafenarbeiter Ben Fletcher, der während des 1. Weltkriegs und bis Anfang der 1920er Jahre in den Häfen von Philadelphia und Baltimore die IWW-Gewerkschaft Marine Transport Workers Industrial Union 510 (MTWIU – See- und Hafenarbeiter-Gewerkschaft) organisierte. Sie hatte in Philadelphia zeitweilig 5.000 Mitglieder, die Mehrheit Afroamerikaner, daneben viele Polen und Litauer.
Eine deutsche Sektion der IWW MTWIU, die “Internationale Seemanns-Union”, konnte in den 1920er Jahren übrigens Ortsgruppen in den Ostsee-Häfen Stettin und Danzig verzeichnen, die über eigene Vereinslokale verfügten. Die Stettiner Gruppe wurde 1933 durch die Nazis zerschlagen. (Weitere Informationen zu diesem Kapitel findet ihr bei wikipedia.)
Überhaupt haben Wobblies, wo immer sie hin gingen und arbeiteten, entweder eigene lokale IWW-Gruppen gegründet oder in nahe stehenden Gewerkschaften mitgearbeitet. So gibt es in der hundertjährigen Geschichte der IWW Organisationen und Organisierungsversuche in Chile, Mexiko, Südafrika, Großbritannien, Australien, Kanada, Deutschland, Schweden… Manche sind dieser Gruppen über die Jahre entschwunden, manche existieren bis heute, manche wurden erfolgreich wieder belebt wie z.B. in Großbritannien. Im deutschsprachigen Raum versuchen wir seit Dezember 2006 “eine große Gewerkschaft für alle ArbeiterInnen” aufzubauen.
Woher kommt die Bezeichnung “Wobblies”?
Eine Antwort auf eine häufig gestellte Frage an die IWW:
Woher die Bezeichnung “Wobblies” für Mitglieder der IWW ursprünglich stammt, das weiß letztendlich niemand wirklich. Vier Theorien gibt es dazu und keine davon hält genauerer Überprüfung statt.:
1. In Vancouver gab es 1911 einen chinesischen Wirt. Wer ihm eine Red Card, den Mitgliedsausweis der IWW zeigte, konnte bei ihm unbegrenzt anschreiben. Leider hatte dieser Wirt Schwierigkeiten das W (englisch: Double Ju) korrekt auszusprechen und fragte statt dessen „Ei Wobble Wobble?“, wenn er wissen wollte, ob sein Gast in der IWW war. Das machte der Erzählung nach, bei den damals von einer Zeitarbeitsfirma zur nächsten jagenden Arbeitern die Runde.
2. Die „Wobbly Saw“(die wabbelige Säge). In zwei Erwähnungen wird von einer besonderen Säge geredet, deren Sägeblatt schief eingespannt war, um breitere Keile in das Holz zu schneiden. Warum das zum Spitznamen von IWW Mitgliedern führen sollte bleibt ungeklärt.
3. Ein Thema der Woblies war immer der Holzschuh (französisch: le Sabot). Es wird überliefert, dass französische ArbeiterInnen ihre Holzschuhe in die Maschinen geworfen haben sollen, um diese zu stoppen und ihre Forderungen gegenüber den ArbeitgeberInnen damit zu untermauern. Die „Sabots“ sind in der IWW ein Symbol für Sabotage. Es gibt viele bildliche Darstellungen von IWW-Militanten in Holzschuhen. Nun, wer mit solchen Schuhen durch die Gegend läuft hat einen wankenden Gang. Ausserdem wird „Wobbling the Works“[etwa: „die Arbeit ins wanken bringen“] als Synonym für direkte Aktion verwendet. Daraus entstand Gerüchten zu Folge die Bezeichnung „die Wobblies“
4. Wobbly – Ein Schmähbegriff der Bosse. Verschmäht wurde die IWW von den Bossen seit dem es sie gibt. „IWW – Ich will Whiskey“ oder „IWW – I Won´t Work (Ich werde nicht arbeiten) sind bekannte Beschimpfungen. Wobbly könnte daher auch vom wankenden Gang des vorgeblich ewig betrunkenen IWW Arbeiter herrühren. Insbesondere Arbeit suchende Gelegenheitsarbeitern(den „Footless“), die von Stadt zu Stadt wanderten, wurde viel übel nach geredet. Möglich das aus solch bösen Gerede der Begriff Wobly seinen Ursprung hat.
Wo der Begriff wirklich her kommt werden wir wohl nie klären können. Im Grunde ist es auch einerlei. “Wobblies” hat sich eingebürgert und es ist ein eingängiger und wohlklingender Spitzname. Lassen wir es dabei. Sucht euch eine Entstehungsversion aus!
Wenn ich Mitglied in der IWW bin, darf ich dann auch Mitglied einer anderen Gewerkschaft sein?
Ja, dies ist deine persönliche und individuelle Entscheidung.
Doch auf alle Fälle gilt eine Beschränkung. Hautpberufliche FunktionärInnen (z.b. ÖGB-Chef, Vorsitzender FSG, etc.) von reformistischen Gewerkschaften können nicht Mitglieder der IWW werden.
Hab ihr auch Erfolge oder redet ihr nur groß daher?
Nein! Wir reden nicht nur daher, wir konnten in den letzten Jahren einiges an Erfolge für unsere Mitglieder und ArbeiterInnen erkämpfen. Aus der letzten Zeit wäre da zum Beispiel zu nennen:
- Starbucks in den USA: 25% Stundenlohnerhöhung, Verbesserung der Arbeitssicherheit, besserer Kündigungsschutz, Respekt des Managments gegenüber den MitarbeiterInnen, etc..
- Illegale LagerarbeiterInnen in New York: Menschwürdige Arbeitsbedingungen, höhere Löhne, Schutz vor Abschibung,…..
- Ausbezahlung der offenen Überstundenforderung, bessere Arbeitsbedingungen bei Eurest in Frankfurt/Main….
Dies nur als kleiner Auszug.
Wie stark seit ihr wirklich?
Gemessen an der Mitgliederzahl, sind wir eine sehr erfolgreiche und starke Gewerkschaft.
Nehmen wir einmal als Beispiel unsere Betriebsgruppe bei Eurest in Frankfurt. Die DGB-Teilgewerkschaft ist dort seit Jahrzehnten vorhanden. Was haben sie erreicht? Nichts!
Die IWW Betriebsgruppe bei Eurest-Frankfurt ist seit ein paar Monaten aktiv und erreichte:
- Keine 14 Stunden-Schichten mehr!
- Sofortige Ausbezahlung der offenen Überstunden!
- Respekt der Küchenleitung gegenüber den Angestellten!
- Kein Mobbing mehr!
- Weniger Angst!
- Verbesserungen des Arbeitsklimas!
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